Kakaofarmer Mbawin M~de_Nipah Dennis. (Foto: Fairtrade Deutschland)
Kakaofarmer Mbawin M~de_Nipah Dennis. (Foto: Fairtrade Deutschland)
01.02.2025 | Messe

ISM 2025: Fairtrade stellt Strategie für existenzsichernde Einkommen im Kakaoanbau vor

Fairtrade-Kakao und -Zucker sind weiter gefragt im Süßwarensortiment: Der Fairtrade-Kakaoabsatz blieb 2024 mit rund 81.000 Tonnen auf Vorjahresniveau, der Absatz von Fairtrade-Zucker stieg um 3 Prozent auf 8.100 Tonnen.
 

Dies meldet Fairtrade Deutschland im Vorfeld der ISM. Fairtrade-zertifizierte Kakaobauern erwirtschafteten demnach ersten Hochrechnungen zufolge rund 18 Mio. Euro an Fairtrade-Prämie, einem finanziellen Aufschlag zusätzlich zu den Verkaufspreisen, der in Gemeinschaftsprojekte vor Ort investiert wird. Der Absatz von Fairtrade-Kakao ist seit 2017 um 40 Prozent gewachsen.

Dass der Zuwachs 2024 ausblieb, lag vor allem an den extrem hohen Weltmarktpreisen: Zahlreiche Unternehmen stellen ihre Rezepturen um und meiden teurere Kakaoprodukte. „Die hohen Preise resultieren vor allem aus geringen und zerstörten Ernteerträge durch die Klimakrise“, erklärt Fairtrade-Vorständin Claudia Brück. „Hohe Weltmarktpreise sorgen also nicht zwingend zu Mehreinnahmen bei Kakaobäuerinnen und -bauern, wenn sie keinen Kakao zum Verkaufen haben. “

Um dieser Herausforderung zu begegnen und Einkommen sowie Lebensbedingungen zu verbessern, hat Fairtrade eine Strategie für existenzsichernde Einkommen ins Leben gerufen, die auf der Süßwarenmesse ISM vorgestellt wird (ISM-Expertstage, 04.02.2025, 11.00 Uhr). Diese Strategie für existenzsicherndes Einkommen umfasst die Berechnung eines Kakaopreises, in den essentielle Faktoren wie Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, sicheren Wohnverhältnissen, Bildung, medizinischer Versorgung sowie finanzielle Rücklagen für unerwartete Ereignisse und Altersvorsorge miteingerechnet werden.

Neben den monetären Aspekten fördert die Fairtrade-Strategie auch nachhaltige Anbaumethoden und stellt langfristige Handelspartnerschaften her, die größere Abnahmemengen ermöglichen. Fairtrade-Partner investieren in begleitende Programme, die sowohl einzelne Bäuerinnen und Bauern, als auch die Gemeinschaft der Kooperativen stärken. (ISM Halle 10.2, A 41)

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