ZSVR: Verpackungsrecycling gelingt nur mit richtiger Mülltrennung

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) und das Umweltbundesamt (UBA) haben auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von einem positiven Trend beim Verpackungsrecycling gesprochen.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge von den dualen Systemen 2023 im Vergleich zu 2022 mehr Verpackungen recycelt. Die deutsche Entsorgungswirtschaft sammelt, sortiert und recycelt große Mengen an Verpackungsabfällen aus privaten Haushalten, insgesamt mehr als 5,5 Mio. Tonnen. So gelingt es wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen. Die strikte Mülltrennung ist nach Einschätzung der beiden Behörden die zentrale Voraussetzung, um das Recycling weiter auszubauen.

Die Vorgaben für die gesetzlichen Recyclingquoten sind seit 2018 deutlich gestiegen, wie ZSVR und UBA weiter ausführten. Aktuell haben die dualen Systeme fünf von acht Recyclingquoten erreicht und zum Teil sogar übererfüllt. Dazu zählen Eisenmetalle, Aluminium sowie Papier, Pappe, Karton (PPK) und Kunststoffe. Bei den Kunststoffen gibt es zwei Quoten: eine, welche die rein werkstoffliche Verwertung ausweist, und eine zweite, für welche sowohl Recycling als auch Energieerzeugung angerechnet werden. Bei den werkstofflich recycelten Kunststoffverpackungen stieg der Recyclinganteil von 2018 bis 2023 von 42,1 auf 68,9 Prozent. „Diese Entwicklung ist besonders erfreulich“, erklärt Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR. „Das ist eine Kraftanstrengung der deutschen Entsorgungswirtschaft und zeigt, dass diese zukunftsorientiert und leistungsfähig an den notwendigen Weiterentwicklungen arbeitet.“

Bei den Glasverpackungen wurde die Quote um 6,9 Prozentpunkte verfehlt, zu viel Altglas landet im Restmüll und nicht im Glascontainer. Die Recyclingquote von Getränkekartonverpackungen lag um 8,7 Prozentpunkte unter der geforderten Quote. Dennoch weisen Glas und Getränkekartons höhere Werte aus als im Jahr 2022. „Das gesammelte Glas wird zu fast 100 Prozent wieder in Behälterglas eingesetzt. Umso tragischer ist es, dass immer noch zu viel Glas im Restmüll landet. Wir appellieren an alle Beteiligten - Systeme, Kommunen, Handel und Verbraucher*innen - den Glasverpackungen eine Chance auf den Wirtschaftskreislauf zu geben“, fordert Rachut.

Sorgen bereiten der ZSVR weiterhin die sonstigen Verbundverpackungen. Bei diesem schlecht zu recycelnden Verpackungstyp wurde die Quote erneut deutlich verfehlt. Die Verfehlung lag sogar um weitere 7,9 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Die Produzentenverantwortung wird hier noch nicht ausreichend umgesetzt, die Beteiligten bemühen sich nicht genug um die notwendigen Verwertungskapazitäten. Die größten Herausforderungen beim Recycling sind die fehlerhafte Vorsortierung und Mülltrennung durch Verbraucher*innen. Zudem hat sich nach Aussagen der Systeme die Qualität des Sammelgemischs durch Fehlwürfe zum Teil deutlich verschlechtert.

„Das Verpackungsrecycling braucht uns alle, denn ohne konsequente Mülltrennung bei den Verbraucher*innen geht es nicht“, sagt Dr. Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin Kreislaufwirtschaft beim UBA. „Nur wenn die Abfälle zuhause in der richtigen Tonne entsorgt werden, können die enthaltenen Materialien gut zurückgewonnen werden. Das schont die Ressourcen und schützt auch das Klima.“

Grundsätzlich steht Deutschland gut da: Bereits jetzt spart das Recycling von Verpackungen aus privaten Haushalten rund 2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, bis 2030 könnten es laut einer Studie des Öko-Instituts aus dem Jahr 2022 sogar 2,55 Millionen Tonnen sein. Leider befinden sich nach Erkenntnissen des UBA aber oft noch 20 bis 40 Prozent Restmüll in der gelben Tonne oder dem gelben Sack. Das erschwert das Recycling erheblich. Gleichzeitig entsorgen Verbraucher*innen viele gut recycelbare Verpackungen im Restmüll. Damit gehen diese für das Recycling verloren.

Zum Newsletter anmelden

 
*