Mit dem Thüringer Verdienstorden werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in besonderem Maße um den Freistaat Thüringen und die hier lebenden Menschen verdient gemacht haben. Diese besondere Auszeichnung ist auf 300 lebende Personen begrenzt. Bei der Verleihung beschrieb Ramelow die Würdenträger als „Menschen, denen es nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, Notwendiges zu tun, sondern die - mehr als das - den Blick weiten, weil sie immer auch über den Tellerrand schauen“. Dieser Blick über den Tellerrand war auch das Erfolgsgeheimnis von Einhäuser, heute Beiratsvorsitzender, und Storch, Geschäftsführer Produktion & Technik.
„Unternehmerischer Ehrgeiz und das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Thüringen haben das Unternehmen Viba sweets GmbH nicht nur in seinem Bestand gesichert, sondern stark gemacht. Mit großem Engagement und langem Atem haben sich Holger Storch und Karl-Heinz Einhäuser um das Gemeinwohl verdient gemacht – und persönliche Belange zurückgestellt“, sagte Ramelow in seiner Würdigung.
Einhäuser hat am 8. Juli 1991 als von der Treuhandanstalt bestellter Geschäftsführer die Leitung des ehemaligen VEB Nougatund Marzipanfabrik in Schmalkalden übernommen, hervorgegangen aus dem von den Geschwistern Viebahn 1893 gegründeten Café Viebahn, das bereits in den 1920er Jahren berühmt war für seinen Nougat in bester Qualität. Mangels Kaufinteressenten drohte 1992 die Abwicklung des Traditionsbetriebes. Daraufhin unterbreiteten Einhäuser und Storch, der aus der Region stammende stellvertretende Produktionsleiter, gemeinsam ein Übernahmeangebot. Das war der Beginn einer echten deutsch-deutschen Erfolgsgeschichte; denn inzwischen ist die Viba sweets GmbH ein starkes und überregional bekanntes Unternehmen der Thüringer Ernährungsindustrie.
Dabei wurde die Unternehmensgruppe mit hohem Expansionswillen bei gleichzeitig regionaler Verbundenheit stetig weiterentwickelt. Im Nougatriegelmarkt ist Viba mit seiner 1920 eingeführten traditionellen Nougatstange Marktführer in Deutschland. Schon 2004 ging das Unternehmen den außergewöhnlichen Weg, neben der Herstellung und dem Vertrieb der Produkte im klassischen Lebensmittelhandel auch eigene Fachgeschäfte zu eröffnen. 2012 folgte die Einweihung der Viba Nougat Welt in Schmalkalden, die heute zu den wichtigsten Touristenattraktionen der Region zählt.
Mit dem Kauf der Confiserie Heilemann im Allgäu im Juli 2016 gelang Viba der Schritt zur national aufgestellten Unternehmensgruppe mit breitem Produktportfolio. Im Mai 2024 folgte der nächste Expansionsschritt mit der Akquisition der Fachgeschäfte von arko, Hussel und Eilles. Heute verfügt Viba sweets somit über ein Filialnetz von insgesamt rund 190 Fachgeschäften inklusive Franchise in Deutschland, Österreich und Tschechien.
Binnen 32 Jahren hat die Gruppe ihren Umsatz von 2 Mio. DM auf nunmehr rund 100 Mio. Euro gesteigert und die Zahl der Mitarbeitenden verzwanzigfacht. Parallel zur nationalen Expansion engagiert sich die Firma auch aktiv in ihrer Stammregion. Beispiele hierfür sind Partnerschaften mit der Landesgartenschau 2015 oder dem Thüringentag 2023, dem Thüringer Nachhaltigkeitsbeirat oder jüngst in der Initiative „Weltoffenes Thüringen“, in der sich das Unternehmen für demokratische Werte und Vielfalt einsetzt.