24. Internationaler Süßwaren-Kongress: Wolfgang Bosbach mit fundiertem Analyseblick und ansteckendem Optimismus

 

Deutschland im Stresstest – Wolfgang Bosbach entwarf ein ganz persönliches, immer sachliches, vor allem auch ein launig-humorvolles Panorama zu den drängenden Problemen, Herausforderungen, Sorgen wie optimistischen Perspektiven in bewegten Zeiten: Exorbitant steigende Staatsschulden, Unterfinanzierung des Gesundheitssystems, demografischer Wandel, starke internationale Konkurrenz durch die USA und China. Aber Bosbach verliert – trotz der Kriegs- und Krisenlage – seinen ansteckenden Optimismus nie.

Der 72-jährige Vollblutpolitiker und gestandene CDU-Mann, der im Zeitraum von 1997 bis 2017 Bundestagsmitglied war, redet immer Klartext und hat einen fundierten Analyseblick. Bosbach gibt sich auf der SG-Bühne weniger kämpferisch, als man es sonst von ihm gewohnt ist. Seine Momentaufnahmen und Perspektivwechsel sind oftmals durch Anekdoten angereichert, seine Kritik – auch an der gescheiterten Ampel-Regierung – ist heute eher moderat. Obwohl er auch betont: „Es wäre gut, wenn man, bevor man überhaupt ein politisches Amt übernimmt, über berufliche Erfahrungen verfügen würde, Dann kann man auch viel besser einschätzen, welche Tragweite eine politische Entscheidung in der Realität haben kann.“

Ansonsten empfiehlt er in seinem Vortrag „Deutschland im Stresstest“ vor allem mehr Respekt vor anderen Meinungen, also stressfreiere Diskussionen. Bosbach verfügt über berufliche Erfahrungen in besonderem Maße. Ein Mann aus der Mitte und aus dem Mittelstand: Bevor er über fünf Jahrzehnte lang in herausragender politischer Funktion tätig wurde, hat er Einzelhandelskaufmann gelernt und war Supermarktleiter. Beste Voraussetzung an sich schon – und vor allem für einen praxisnahen, spannenden und Themen überspannenden Auftritt beim SG-Kongress. Bosbach – der Charakterkopf, meinungsstark, aber immer auch zugewandt und ausgewogen. Für ihn gab es immer wieder Zwischenapplaus und einen ganz großen Applaus am Ende.