Trotz der Abschwächung des weltweiten Schokoladenmarkts erzielte das Unternehmen ein moderates Volumen-/Mixwachstum. Den Hauptteil des Wachstums führt der Konzern auf die Preiserhöhungen infolge gestiegener Rohmaterialpreise und des Inflationsdrucks bei anderen Kostenpositionen zurück.
Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG erreichte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 5,20 Mrd. Schweizer Franken (Vorjahr: 4,97 Mrd. CHF), was einem starken organischen Wachstum von 10,3 Prozent entspricht. Währungseffekte, insbesondere die Abschwächung von US-Dollar und Euro, führten zu einem geringeren Wachstum in Schweizer Franken von 4,6 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) steigerte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um 9,2 Prozent auf 813,1 Mio. Schweizer Franken (Vorjahr: 744,6 Mio. CHF). Dies ergibt eine EBIT-Marge von 15,6 Prozent (Vorjahr: 15,0 %).
Auch der Reingewinn stieg deutlich auf 671,4 Mio. Schweizer Franken (Vorjahr: 569,7 Mio. CHF), was eine Umsatzrendite von 12,9 Prozent ergibt (Vorjahr: 11,5 %). Dabei ist ein einmaliger Steuereffekt berücksichtigt; ohne diesen einmaligen Steuereffekt wäre der Reingewinn um 5,6 Prozent auf 601,7 Mio. Schweizer Franken gestiegen (11,6 % des Umsatzes). Der Free Cashflow betrug 476,8 Mio. Schweizer Franken und die Cashflow-Marge 9,2 Prozent. Die Bilanz der Gruppe bleibt weiterhin solide. Die Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2023 lag bei 54,2 Prozent (Vorjahr: 55,4 %).
Das Segment Europa, die umsatzstärkste Region, erzielte einen Umsatz von 2,41 Mrd. Schweizer Franken (Vorjahr: 2,30 Mrd. CHF). Dies entspricht einem organischen Wachstum von 9,1 Prozent, wobei in vielen europäischen Märkten wie der Schweiz, Italien, Großbritannien und Osteuropa zweistellige Zuwachsraten erreicht wurden. Auch in Deutschland und Frankreich verbuchte das Unternehmen ein solides Wachstum.
Das Segment Nordamerika kam 2023 zu einer Umsatzsteigerung auf 2,11 Mrd. Schweizer Franken (Vorjahr: 2,03 Mrd. CHF). Dies entspricht einem organischen Wachstum von 11,0 Prozent. In den USA, dem größten Schokoladenmarkt der Welt, baut Lindt & Sprüngli seine Präsenz schrittweise aus. In den USA liegt der Schwerpunkt weiter auf dem Premium-Segment, das mit der globalen Marke Lindt und mit den lokalen Premium-Marken Ghirardelli und Russell Stover bedient wird. Lindor ist nach wie vor der Bestseller. Die Marken Lindt und Ghirardelli erzielten im Berichtszeitraum erneut zweistellige Wachstumsraten. Die Marke Russell Stover, die 2023 ihr 100-jähriges Bestehen feierte, verzeichnete ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich.
Das Segment Rest der Welt erzielte eine Umsatzsteigerung auf 0,68 Mrd. Schweizer Franken (Vorjahr: 0,65 Mrd. CHF). Das organische Wachstum betrug 12,9 Prozent. Besonders stark entwickelte sich das Geschäft erneut in Japan und Brasilien, während Australien seine Position als umsatzstärkstes Land in diesem Segment behauptete. Nach der Lockerung der Covid-Maßnahmen erholte sich die chinesische Wirtschaft nur langsam. Dennoch erzielte Lindt & Sprüngli dort ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich und übertraf damit den stagnierenden chinesischen Schokoladenmarkt. Die Gruppe bleibt zuversichtlich, dass sich der chinesische Markt in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.
Der Bereich Global Retail, mit dem Lindt & Sprüngli eigene Shops und Onlineshops der Marken Lindt, Ghirardelli und Russell Stover betreibt, legte im Berichtsjahr deutlich zu. Bei den Umsätzen der Shops wurde in allen Marktregionen ein organisches Wachstum im zweistelligen Bereich (insgesamt 16,5 %) verzeichnet. Dies ist zum einen auf höhere Umsätze in den einzelnen Shops zurückzuführen, zum anderen hat das Unternehmen im Laufe des Jahres eine Reihe neuer Shops eröffnet. Zum Jahresende betrieb die Lindt & Sprüngli Gruppe weltweit 523 Shops.
Der Bereich Global Travel Retail, über den Lindt-Produkte in Duty-Free-Geschäften verkauft werden, erreichte fast wieder das Niveau vor Covid. Steigende Fluggastzahlen beflügelten die Entwicklung dieses Vertriebswegs. Das organische Umsatzwachstum belief sich auf 20,1 Prozent. Dies ist zum Teil auf Basiseffekte zurückzuführen, zumal die Geschäftstätigkeit im ersten Quartal 2022 noch durch Covid-Restriktionen eingeschränkt war.