KuchenMeister: Politische Entscheidungen zwingen Unternehmen zurück zum Diesel

 

 

„Wir bei KuchenMeister sind schon seit über einem Jahrzehnt Vorreiter in der Backwarenbranche beim Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehört für uns ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept über alle Unternehmensbereiche hinaus. Neben Themen wie Energie, Verpackungen und Rohstoffe zählt dazu auch die Logistik. Bereits seit 2020 setzen wir deshalb mehr und mehr auf LNG-betriebene Lkw. Unser Ziel war es, unsere gesamte Lkw-Flotte zunächst auf LNG und wenn die Infrastruktur dann soweit ist, auf Bio-LNG umzustellen, um so noch mehr CO₂ in der Transportlogistik einzusparen.

Doch die Politik macht unseren Nachhaltigkeitsplänen und denen vieler weiterer Unternehmen mit ihren Entscheidungen einen Strich durch die Rechnung und bestraft alle, die bereits frühzeitig nach umweltfreundlicheren Lösungen suchen. Die Bundesregierung ließ nicht nur die Mautbefreiung der gasbetriebenen Lkw auslaufen, seit dem 1. Januar 2024 werden (Bio-)Gas- und Dieselfahrzeuge auch fast gleich besteuert. So werden (Bio-)Gas-Fahrzeuge mittlerweile nur noch um 1,6 Cent/km weniger besteuert als Dieselfahrzeuge. Die Erhöhung der Maut für (Bio-)LNG-Lkw stellt eine unerwartete Hürde dar und führt dazu, dass KuchenMeister und auch viele andere Unternehmen ihre Investitionen in diese Technologie überdenken.

Aufgrund unserer teureren Investitionen in LNG- anstatt Diesel-Lkw fehlen uns bereits rund 470.000 Euro. Durch die Erhöhung der Lkw-Maut ist der Betrieb unserer LNG-Lkw nun nochmal deutlich teurer geworden. Wir haben uns deshalb jetzt wieder für eine Diesel-Zugmaschine für unseren neuen Lang-Lkw entschieden. Im Kreis Soest sollte es auch eine neue Bio-LNG-Tankstelle geben, bei der wir geplanter Großabnehmer sein sollten. Durch die kurzfristigen und undurchsichtigen Entscheidungen der Politik können wir Zusagen für solche Projekte nun nicht mehr geben.

Und das ist nur eines von vielen Themen, die in 2024 auf deutsche Unternehmen zukommen werden. Weitere Verpflichtungen gehen mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, dem Einwegkunststofffonds-Gesetz und der CO₂-Steuer einher. Eigentlich backen wir bei KuchenMeister nur Kuchen. Jetzt müssen wir neben unserer Nachhaltigkeitsmanagerin auch Menschenrechtsbeauftragte, Energieexperten sowie Verpackungsingenieure einstellen. Welches mittelständische Unternehmen soll das auf Dauer zusätzlich leisten können? Diese und weitere Fragen habe ich schon in mehreren offenen Briefen an unseren Bundeswirtschaftsminister gestellt, aber habe von ihm nie eine Antwort bekommen.“