Schweizer Schokoladenhersteller unter Import- und Kostendruck

Das Inlandsgeschäft mit Schweizer Schokolade hat sich im Jahr 2022 laut Mitteilung des Branchenverbands Chocosuisse noch nicht vom Pandemie-Tief erholt.
 

Zwar sei dank des Exportgeschäfts insgesamt wieder mehr Schweizer Schokolade als im Vorjahr verkauft worden. Hohe Rohstoffpreise würden die Wertschöpfung am Produktionsstandort Schweiz aber vor Herausforderungen stellen.

Die im Inland verkaufte Menge Schweizer Schokolade ging 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozent auf 55.567 Tonnen zurück, während der Umsatz um 4,0 Prozent auf 815 Mio. Schweizer Franken stieg. Unter dem Strich hat sich der Inlandsmarkt bis heute noch nicht vom Pandemie-Einbruch erholt: Im Vergleich mit 2019 standen mengenmäßig ein Minus von 4,7 Prozent und wertmäßig ein Minus von 4,9 Prozent zu Buche. Nach dem massiven Anstieg der Schokoladen-Importe um über 10 Prozent im Vorjahr gingen die Einfuhren 2022 nur unwesentlich (- 1,5 %) wieder zurück. „Der Druck durch im Ausland hergestellte billigere Ware ist weiterhin hoch und die Treue der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu einheimischen Produkten begrenzt“, sagt Daniel Bloch, Vizepräsident von Chocosuisse.

Im Jahr 2022 wurden 73,1 Prozent der Schweizer Schokolade exportiert. Das Exportvolumen stieg um 8,3 Prozent auf 150.780 Tonnen und der Exportumsatz um 8,4 Prozent auf 1,004 Mrd. Schweizer Franken. „Mit der Umsatzentwicklung im Exportmarkt konnte der Anstieg der Kosten nicht ausgeglichen werden. So hat sich der Schweizer Zuckerpreis im Jahr 2022 etwa verdoppelt“, erklärt Beat Vonlanthen, Präsident von Chocosuisse. „Damit zeigt sich noch klarer als schon zuvor: Der vom Parlament fixierte Grenz- und Preisschutz für Zucker ist überflüssig.“

Insgesamt erhöhte sich die im In- und Ausland verkaufte Menge Schweizer Schokolade 2022 gegenüber dem Vorjahr dank des Exports um 4,7 Prozent auf 206.347 Tonnen. Der damit generierte Umsatz stieg um 6,4 Prozent auf 1,819 Mrd. Schweizer Franken. Das Exportgeschäft zeigte sich damit erneut als Stütze der Schweizer Schokoladenhersteller. Der internationale Konkurrenzdruck ist aber hoch. „Umso mehr sind die Schweizer Schokoladenhersteller auf den diskriminierungsfreien Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten und auf den Ausgleich von Grenzschutznachteilen angewiesen“, sagt Urs Furrer, Direktor von Chocosuisse.

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