Gemäß der Pressemitteilung haben sich in den vergangenen Monaten Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch Transport/Logistik massiv verteuert.
Der BDSI schreibt dazu: „Diese in dieser Form noch nie dagewesenen Belastungen treffen die überwiegend mittelständischen Hersteller der Süßwarenbranche in der Breite und immer häufiger in existenzbedrohendem Maße. Allein im Vergleich zum Vorjahresmonat (August 2021) haben sich die Börsenpreise für Strom und Gas verzehnfacht. Mehr als verdoppelt haben sich die Beschaffungspreise der Unternehmen für pflanzliche Öle und Fette, für Butter, Zucker oder Glucose. Weitere heimische Rohstoffe sind in ihren Preisen ebenfalls stark angestiegen, wie z. B. Vollmilchpulver (+ 59 %) oder Weizen (+ 36 %). Hinzu kommen Verfügbarkeitsprobleme, welche die anstehende Produktionsplanung erschweren.“ Auch in den Bereichen Logistik und Verpackung seien weitere Preissteigerungen von den Unternehmen zu stemmen. Die Preisanstiege für Lkw-Transporte, zellbasierte Grundstoffe und Plastikgrundstoffe lägen im zweistelligen Bereich.
Die Situation in den Betrieben sei dramatisch und Fairness in der gesamten Lieferkette dringend erforderlich. „Den Unternehmen werden durch die Kostenexplosion die Liquidität und der Ertrag entzogen, die für Arbeitsplatzsicherung und notwendige Investitionen unverzichtbar sind. Daher muss die Politik alle Maßnahmen ergreifen, um die Märkte für Energie- und Agrarrohstoffe zu entlasten und aktiv die Kosten zu senken“, fordert Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI. „Wir begrüßen sehr, dass die Bundesregierung sich im 3. Entlastungspaket auch der Frage der Energiekosten für Unternehmen angenommen hat.“
Aus Sicht der Branche ist es nun erforderlich, dass die angekündigten Maßnahmen auch tatsächlich zu Entlastungen bei Unternehmen führen, nicht nur bei den energieintensiven. „Die Bundesregierung darf nicht nur auf Brüssel verweisen. Ein erster Schritt auf nationaler Ebene kann etwa durch eine deutliche Absenkung der staatlichen Preisbestandteile bei Strom und Gas und die Aufhebung der Preiskoppelung erfolgen, sowie auf europäischer Ebene durch eine Absenkung von Einfuhrzöllen auf Rohstoffe, bei denen in der Europäischen Union ein Mangel absehbar ist“, so Fassin weiter.