BDSI: Nie dagewesene Kostenexplosion bedroht mittelständische Süßwarenindustrie

Die aktuelle Lage der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie ist äußerst angespannt, wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) mitteilt. Infolge der Covid-Krise haben sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch Transport und Logistik massiv verteuert. Der Ukraine-Krieg verschärfe die Situation nun nochmals drastisch.
 

Der Verband schreibt dazu: „Diese in dieser Form noch nie dagewesenen Belastungen treffen die Betriebe in der Breite und immer häufiger in existenzbedrohendem Maße." Allein im Vergleich zum Vorjahresmonat (April 2021) kletterten die Preise für wichtige Rohstoffe für Süßwaren weiter, etwa für Sonnenblumenöl (+ 151 %), Butter (+ 78,4 %), Palmöl (+ 73,3 %), Weizen (+ 71,8 %) sowie Magermilchpulver (+ 69,6 %). 83 Prozent der Unternehmen melden Engpässe bei Verpackungsmaterialien, 72 Prozent der Unternehmen verzeichnen ernsthafte Versorgungsprobleme mit agrarischen Rohstoffen wie Weizen, Pflanzenölen, Glukose, Eiern und Milchpulver.

Wie der BDSI weiter erklärt, sei die dramatische Entwicklung aus Sicht der Branche in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht angekommen. „Die Bundesregierung muss der konsequenten Stärkung der heimischen Wirtschaft oberste Priorität einräumen, denn nur dann können Arbeitsplätze und Investitionen am Standort Deutschland langfristig gesichert werden“, sagt Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI. „Immer neue regulatorische Auflagen können in der jetzigen Situation aber gerade die kleineren und mittleren Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie nicht mehr zusätzlich stemmen.“

Die Frühjahrsumfrage des BDSI unter seinen Mitgliedern zur Konjunkturentwicklung im 1. Tertial 2022 zeigt erschreckende Ergebnisse. So stufen neun von zehn Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie (91 %) die Belastungen des Krieges in der Ukraine als sehr belastend ein. Die aktuell größten Herausforderungen für die Hersteller sind Preisexplosionen bei Rohstoffen, Preissteigerungen bei Energiekosten sowie die Sorge vor einer ausbleibenden Gasversorgung. Weiterhin werden Covid-bedingt hohe Krankenstände und Long-Covid-Erkrankungen in der Mitarbeiterschaft, aber auch die Schwierigkeit, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren als Herausforderung genannt.

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