CEO Andreas Ronken verweist anlässlich der Präsentation der Jahresbilanz 2021 auf die besondere Position des Familienunternehmens: „Unser erstes Kakaoprogramm haben wir vor über 30 Jahren ins Leben gerufen. Damals waren der nachhaltige Anbau und die wirtschaftliche Situation in den Ursprungsländern für die meisten Menschen hierzulande wenig relevant und erst recht nicht kaufentscheidend. Wir haben dennoch daran festgehalten und unser Nachhaltigkeitsengagement auf allen Ebenen kontinuierlich ausgebaut – aus Überzeugung. Jetzt beginnen sich die jahrzehntelangen Investitionen auszuzahlen.“
So ist der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2021 um gut 7 Prozent auf insgesamt 505 Mio. Euro gestiegen. „Auch für uns ist Wachstum wichtig, aber Erfolg messen wir anders“, kommentiert Ronken und freut sich über zahlreiche Fortschritte in zentralen Nachhaltigkeitsfeldern, die auch von den Konsumenten zunehmend erkannt werden. So geben bei einer aktuellen Umfrage 55 Prozent der Befragten an, Nachhaltigkeit spiele für sie beim Kauf von Schokolade heute eine größere Rolle als früher (Quelle: Toluna Online-Umfrage Nachhaltigkeit, Januar 2022, Deutschland, n = 300).
Nach einem ersten Etappenziel, der klimaneutralen Produktion 2019, die sämtliche Verarbeitungsschritte am Standort Waldenbuch (Scope 1 und 2) umfasste, hat Ritter für 2020 auch über die Produktion hinausgehende und im direkten Einflussbereich des Unternehmens liegende Faktoren wie die Auslieferung der produzierten Schokolade (Scope 3 beeinflussbar) kompensiert. Für dieses Jahr ist geplant, erstmals auch Zertifikate aus der eigenen Wertschöpfungskette für die Kompensation bislang unvermeidbarer CO2-Emissionen zu nutzen. So ist die Ritter Sport Kakaofarm El Cacao in Nicaragua aufgrund von Aufforstungen auf 1.200 Hektar als Klimaschutzprojekt nach dem Gold Standard anerkannt.
Auch auf dem zentralen Feld des Kakaobezugs habe man erhebliche Fortschritte gemacht, betont Ronken. „Mittlerweile stammen rund 70 Prozent unseres Kakaos aus unseren Kakaoprogrammen. Wir wissen damit nicht nur, wo, von wem und wie unser Kakao angebaut wird, wir setzen auch gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort konkrete Maßnahmen um, die dazu beitragen, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen in den Herkunftsländern nachhaltig zu verbessern“, erklärt der Firmenchef. Bereits seit 2018 bezieht Ritter als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladehersteller für das gesamte Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Ab Mitte 2022 wird das prominent auf der Vorderseite jeder Ritter Sport Tafel stehen. Ritter trägt damit dem Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach Information und Orientierung Rechnung.
Welche Wertschätzung Ritter dem Rohstoff Kakao entgegenbringt, zeigt nicht zuletzt das Bestreben, die Kakaofrucht ganzheitlich zu verwerten. Bereits Anfang 2021 hat die Kakaofruchttafel Cacao y Nada, die zu 100 Prozent aus Kakao besteht, in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Für 2022 ist eine Neuauflage geplant. Ein unternehmenseigenes Start-up hat unter dem Namen CacaoVida inzwischen ein Kakaofrucht-Erfrischungsgetränk sowie einen Secco auf den Markt gebracht. Sowohl für die Cacao y Nada als auch für die CacaoVida-Produkte wird der Saft der Kakaofrucht verwendet, der üblicherweise bei der Fermentation einfach abfließt.