Brexit schadet der deutschen Süßwarenindustrie
Die Exporte der deutschen Süßwarenhersteller nach Großbritannien sind im ersten Quartal 2021 wertmäßig um minus 11,8 Prozent stark gesunken. Mit rund 5 Prozent der Süßwarenlieferungen ist Großbritannien ein wichtiger Markt für Deutschland.
Die negativen Auswirkungen des Brexits drohen der deutschen Süßwarenindustrie nun langfristig zu schaden, auch aufgrund logistischer und administrativer Hürden, befürchtet der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI). Insbesondere wegen der neuen Zollvorgaben verzichten viele Spediteure nach dem Brexit auf das Geschäft mit Großbritannien. So sei der bürokratische Aufwand etwa bei der Warenanmeldung oder wegen Arbeitsvisa für Fahrer erheblich gestiegen. Dadurch lohne sich der Export für kleinere Warenlieferungen nicht mehr.
„Nach dem Ausscheiden Großbritanniens ist es essenziell, dass der europäische Binnenmarkt nicht weiter durch nationale Sonderregelungen zersplittert wird, sondern harmonisierte Regelungen vor allem im Bereich der Kennzeichnung die Exportchancen mittelständischer Unternehmen erhalten“, sagt Dr. Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer des BDSI. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2021 mit rund 531.105 Tonnen (- 4,4 %) Süßwaren und Knabberartikeln im Wert von 2,04 Mrd. Euro (- 3,6 %) deutlich weniger als in den ersten drei Monaten 2020 exportiert.