Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller hob in seiner Videobotschaft den Erfolg des Forums während seines mittlerweile neunjährigen Bestehens hervor. Die meisten der fünf Millionen Kakaobäuerinnen und -bauern verdienten jedoch immer noch zu wenig. „Die Pandemie verschärft diese Lage extrem“, mahnte der Entwicklungsminister. Um Lieferketten gerecht zu gestalten, bedürfe es daher der Fokussierung auf vier Strukturfelder: höhere Marktpreise und Prämien für die Erzeuger, Diversifizierung und verstärkte Wertschöpfung in den Anbauländern, einheitliche Mindeststandards und gesetzliche Sorgfaltspflichten sowie bi- und multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Die kommenden Sorgfaltspflichten und das von den Regierungen der Côte d’Ivoire und Ghana initiierte Living Income Differential würden dabei einen politischen Schub verschaffen, der konsequent genutzt werden müsse.
„Unsere Landwirtschaft leistet viel, und sie muss für ihre Leistung angemessen entlohnt werden“, betonte die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, in ihrem Grußwort. Dies müsse auch für alle Kakaobäuerinnen und -bauern weltweit gelten. „So, wie wir uns stark machen für die Landwirte hier bei uns, so haben wir auch die im Blick, die unter wesentlich schwierigeren Bedingungen wirtschaften“, so Klöckner. In Côte d’Ivoire und Ghana werde der Kakaoanbau zu fast 95 Prozent von kleinbäuerlichen Betrieben gestemmt und gelte oftmals als einzige Einnahmequelle der Familie. „Das Forum Nachhaltiger Kakao, das unser Bundesministerium mitgegründet hat, arbeitet ganz konkret daran, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern.“ Deutschland sei für knapp 10 Prozent der Weltkakaoernte Erstabnehmer. „Wir müssen daher Vorbild sein bei der Förderung des nachhaltigen Kakaoanbaus“, betonte Klöckner und lobte den Einsatz des Forums, unter anderem durch dessen Projekt Pro-Planteurs in Côte d’Ivoire.