Auch die Mitglieder der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen berichten von einem massiven Druck durch fehlende Rohstoffe und eine noch nie gesehene Preisexplosion bei Kunststoffen. Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern Ende März zeigt die dramatische Situation der Branche: Acht von zehn Kunststoffverpackungshersteller mussten wegen der Rohstoffverknappung bereits ihre Produktion drosseln.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet in den nächsten vier Wochen mit Lieferausfällen in mittlerem bis sehr starkem Umfang. Parallel zu der Verknappung sind die Preise für Standard-Kunststoffe insbesondere seit Jahresbeginn extrem stark angestiegen, wie die Umfrage bestätigt. „Die Situation in der Branche ist weiterhin extrem angespannt“, fasst IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Engelmann die aktuelle Lage zusammen.
Neben der Metall- und Kunststoffindustrie schlägt auch der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e. V. Alarm. Halte die Rohstoffknappheit auf dem deutschen Holzmarkt weiter an, können Paletten-Produzenten und andere Holzpackmittelhersteller schon in Kürze nicht mehr ausreichend produzieren. Es drohen spürbare Beeinträchtigungen für den gesamten Warenverkehr – innerhalb Deutschlands und beim Export. „Auch der Lebensmittelbereich, die Chemieindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau werden davon deutlich betroffen sein“, warnt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner. Erste Betriebe der Paletten- und Holzpackmittelindustrie haben für ihre Kunden seit Kurzem Obergrenzen eingeführt und liefern nur noch feste Kontingente, berichtet der Geschäftsführer. „Sollte sich diese Situation nicht zügig entspannen, werden schon bald die ersten Warentransporte stocken und die Belebung der Wirtschaft abwürgen“, sagt Kirschner.