Die Innovationsfreude der Lebensmittelwirtschaft ist laut Mitteilung der DLG ungebremst. Die Ergebnisse machen deutlich, dass vor allem dann in Innovationen investiert wird, wenn sie nachhaltig im Hinblick auf die Energie- und Ressourceneffizienz sind oder aber sie der voranschreitenden digitalen Transformation dienen. Hier steht vor allem eine sensorgestützte und flexible Produktionssteigerung im Fokus. Die digitale Transformation hat in den Unternehmen bislang vor allem in den Bereichen Rückverfolgung und Transparenz stattgefunden. Aber auch beim Datenmanagement bzw. der Daten- und Produktionssicherheit ist die Umsetzung der digitalen Transformation bzw. Industrie 4.0 sichtbar.
Die Hälfte der befragten Unternehmen hat die digitale Transformation auch in diesen Segmenten bereits umgesetzt oder plant es, in den nächsten drei Jahren zu tun. Nur wenige der Interviewten wissen, ob sie bereits gezielten Hackerangriffen ausgesetzt waren. Für die wachsende Bedrohung aus dem Netz und die große Bedeutung von Cybersecurity für die systemrelevante Lebensmittel- und Getränkewirtschaft muss weiter sensibilisiert werden.
Daneben spielen auch diese Key Findings eine wichtige Rolle: eFood, spezielle Lebensmittel und alternative Proteinquellen. So werden laut DLG von 60 Prozent der befragten Unternehmen Lebensmittel bereits online vertrieben. Der Online-Absatzweg und damit der direkte Kontakt zu den Kunden durch einen eigenen Onlineshop wird bereits genutzt und soll ausgebaut werden.
Zudem haben alternative Lebensmittel für Menschen mit Allergien oder Intoleranzen (z. B. glutenfrei oder laktosefrei) ihr Nischendasein verlassen und sind Mainstream geworden. Spezielle Ernährungsformen passen sich immer mehr ideologischen und religiösen Weltanschauungen an, wie etwa bio oder vegan. Und darüber hinaus sei aufgrund des stetigen Wachstums der Weltbevölkerung künftig mit einem deutlich höheren Bedarf an Lebensmitteln und damit auch einer steigende Nachfrage nach tierischem Eiweiß zu rechnen. Zur Bedarfsdeckung werden aber auch vermehrt alternative Eiweißquellen beitragen. Insgesamt planten die Unternehmen mit einer Einsatzsteigerung alternativer Proteinquellen, heißt es im Text.
Der DLG-Trendmonitor erscheint alle drei Jahre und informiert über die kurz- und mittelfristigen Investitionsplanungen sowie die Entwicklungen und Herausforderungen der Lebensmittel- und Getränkebranche zu informieren. Die Online-Befragung fand von Mai bis Juli 2020 statt. Die Ergebnisse sind vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Unsicherheit zu sehen. Es beteiligten sich 100 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die verschiedenen Branchen und Betriebsgrößen angehören. Ergänzt werden die Befragungsergebnisse der diesjährigen Studie um Hintergrundinformationen von Experten. Hinzu kommt der Ausschuss Lebensmitteltechnologie der DLG, der 2007 ins Leben gerufen wurde, um lebensmitteltechnologische Fragestellungen in der Lebensmittelwirtschaft zu fokussieren und Entwicklungen zu fördern. Seine Mitglieder sind Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratung und Multiplikatoren.