Gruppe mit dem Grünen Punkt: nach der Corona-Krise Green Deal umsetzen
Die interdisziplinäre Leopoldina-Forschergruppe spricht sich in ihrer dritten Ad-hoc-Stellungnahme ab dem Zeitpunkt des Abklingens der Pandemie unmissverständlich für eine Wirtschaftsweise aus, die sich stärker als je zuvor an der Nachhaltigkeit orientiert und sieht „hierin enorme Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung“.
Diese Sichtweise teile Der Grüne Punkt, heißt es in der Pressemitteilung der Gruppe. „Der erforderliche Wiederaufbau der Wirtschaft bietet eine historische Chance. Wir sollten nicht einfach eine Wiederherstellung des vorherigen Zustands anstreben, sondern Lehren für die Zukunft ziehen“, fordert Michael Wiener, CEO Der Grüne Punkt. „Der Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft setzt wesentliche Impulse für Innovation, Beschäftigung und Wachstum. Dazu gehört unter anderem die umgehende Einführung eines Preises für den Verbrauch von fossilem CO
2.“
Die Forderung nach massiven Investitionen in den Aufbau eines neuen europäischen Wirtschaftsmodells, das sich an den Zielen des Green Deals orientiert, findet wachsende Unterstützung in Wirtschaft und Politik. „Wir brauchen zum Beispiel endlich eine Kreislaufwirtschaft, die diesen Namen auch verdient“, unterstreicht Michael Wiener. „Gerade der Umgang mit Kunststoff ist ein klassisches Beispiel überkommener, d. h. linearer Bewirtschaftung von Ressourcen. Er wird weit überwiegend genutzt und dann als Abfall entsorgt. Es fehlt immer noch der Wille, in die Kreislauffähigkeit von Kunststoff zu investieren.“ Dabei sind die Zusammenhänge offensichtlich: Faktoren wie der Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die folgende Zerstörung von Ökosystemen, der Klimawandel sowie die weltweite Verstädterung und Mobilität tragen wesentlich zum Ausbruch von Epidemien und Pandemien bei, heißt es in der Stellungnahme der Leopoldina Forschergruppe.