Schweizer Zuckerwarenhersteller geraten unter Druck

Im Jahr 2019 haben die Schweizer Hersteller bei stagnierendem Umsatz insgesamt etwas mehr Zuckerwaren als im Vorjahr verkauft. Der positive Verlauf des Exportgeschäfts kompensierte die negative Entwicklung im Inlandsgeschäft.
Dieses stand nach den Angaben des Branchenverbands Biscosuisse „unter hohem Importdruck“. Der Anteil zuckerfreier Produkte und von Swissmedic-registrierten Artikeln nahm zu. Bei den regulatorischen Rahmenbedingungen gibt es laut Biscosuisse „Entlastungspotenzial“. Neue Freihandelsabkommen seien wichtig.

Die industriellen Hersteller von Schweizer Zuckerwaren verkauften 1,4 Prozent mehr Waren als im Vorjahr, der Branchenumsatz sank geringfügig um 0,1 Prozent. Positive Wachstumsraten waren u. a. bei Hartbonbons (+ 2,9 %) zu verzeichnen, die mit einem Anteil an der Gesamtproduktion von 69,2 Prozent die wichtigste Produktkategorie darstellen. Der Anteil der zuckerfreien Artikel an der Gesamtproduktion erhöhte sich um 4,9 Prozent auf 57,7 Prozent.

Insgesamt ging 2019 der Inlandsverkauf von in der Schweiz hergestellten Zuckerwaren um 0,2 Prozent zurück. Der damit generierte Umsatz sank um 1,7 Prozent auf 80,6 Mio. Schweizer Franken. Damit hält der langjährige Negativtrend an: Seit 2013 ist der Inlandsumsatz der Schweizer Hersteller um über 20 Prozent gesunken. Demgegenüber ist der Marktanteil der Importwaren auf 76,7 Prozent gestiegen. Der größte Teil der deutlich billigeren Importwaren wurde aus Deutschland eingeführt. Mit dem Anstieg der Importwaren (+ 4,4 %) stieg der Gesamt-Inlandsabsatz um 3,3 Prozent. Der Marktanteil der einheimischen Hersteller schrumpfte auf 23,3 Prozent (- 3,4 %).

Während im Vergleich zum Vorjahr 1,7 Prozent mehr Zuckerwaren exportiert wurden, wurde der Exportumsatz lediglich um 0,4 Prozent auf 285,6 Mio. Franken gesteigert. Der Exportanteil an der Gesamtproduktion erhöhte sich auf 83,0 Prozent (2018: 82,7 %). Im Jahr 2019 wurden 89 Länder mit Schweizer Zuckerwaren beliefert. Dabei führten die USA mit einem Exportanteil von 23,9 Prozent weiterhin die Rangliste an, gefolgt von Deutschland, Frankreich und Spanien. Wachstumstreiber waren 2019 vor allem Hartbonbons (+ 4,4 % im Inland; + 2,8 % im Export), während bei anderen Produktgruppen wie Dragées, Gelée- und Gummibonbons der Absatz deutlich zurückging. Positiv entwickelten sich der Anteil Swissmedic-registrierter Produkte im Inlandsmarkt (+ 8,5 %) und der Anteil zuckerfreier Produkte (+ 6,9 % im Inland; + 6,3 % im Export).

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