Die Bedeutung des Auslandsgeschäfts für Ritter Sport wächst weiterhin. So entfielen 2019 rund 48 Prozent des Gesamtumsatzes auf internationale Märkte (2018: 42 %). Besonders gefragt ist Ritter Sport in Russland, wo das Unternehmen 2019 erstmalig über 10.000 Tonnen Schokolade absetzte und damit ein Absatzplus von 17,5 Prozent verzeichnete. Auch das europäische Ausland und die USA entwickeln sich weiter positiv. Die wachstumsstarken asiatischen Märkte bearbeitet das schwäbische Familienunternehmen von Singapur und künftig auch von der Ende vergangenen Jahres gegründeten Niederlassung in Shanghai aus.
Im hart umkämpften und aktionsgetriebenen deutschen Tafelschokoladenmarkt verlor Ritter Sport Marktanteile (wertmäßig 2019: 17,2 %, 2018: 18,1 %; mengenmäßig 2019: 16 %, 2018: 17,8 %; IRI). Das Unternehmen führt dies auch auf Akzentverschiebungen beim eigenen Marketing zurück. Statt auf möglichst viele direkt absatzfördernde Aktionen im Lebensmitteleinzelhandel setzte Ritter Sport vermehrt auf Investitionen in die Marke. Profitiert hat davon zum Beispiel die Anfang 2019 eingeführte, drei Single Origin-Sorten umfassende Kakao-Klasse, die in diesem Jahr um eine vierte Sorte erweitert wird. Die Kakao-Klasse ist Ausdruck einer neuen Markenstrategie, die den Kakao verstärkt in den Mittelpunkt rückt. „Wir wollen ein Bewusstsein für die Wertigkeit und geschmackliche Vielfalt des natürlichen Rohstoffs Kakao schaffen“, erklärte Ronken. „Ein Jahr nach der Markteinführung können wir sagen, das ist uns gelungen. Die Kakao-Klasse hat unsere Erwartungen übertroffen.“
Weiterhin intensiv arbeitet Ritter Sport an den Themen Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette und investiert künftig pro Jahr zusätzlich 15 Mio. Euro in den Bezug nachhaltiger Rohstoffe. Bereits seit Anfang 2018 bezieht das Familienunternehmen als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller für das gesamte Sortiment zu 100 Prozent zertifiziert nachhaltigen Kakao. Für mehr Transparenz sorgt Ritter Sport ab sofort auch bei einem weiteren Rohstoff und verwendet seit Jahresbeginn 2020 ausschließlich segregiertes, zertifiziert nachhaltiges Palmfett (RSPO). Für die damit verbundene bessere Rückverfolgbarkeit nimmt Ritter Sport etwa 25 Prozent höhere Kosten in Kauf. Auch wenn nur rund ein Drittel des Sortiments Palmfett enthält, ist es für gefüllte Schokoladen unverzichtbar, weil Palmfett einer Füllung die gewünschte Konsistenz verleiht und gleichzeitig geschmacksneutral ist.
„Mit einem vielfältigen Sortiment, einer Kommunikation, die Qualität und Genuss in den Vordergrund stellt, und einer Supply Chain, die vom Anbau der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt im Einklang mit Mensch und Natur erfolgt, blicken wir positiv in die Zukunft“, betonte Ronken. Die Zukunft im Blick hat das Familienunternehmen auch in der schwäbischen Heimat, wo aktuell rund 32 Mio. Euro in ein Innovationszentrum für flexible und agile Zusammenarbeit sowie den Neubau eines Pack- und Rohstofflagers investiert werden.
Nachdem die Alfred Ritter GmbH & Co. KG in den vergangenen Jahren auf der ISM in einer Export-Lounge vertreten war, präsentiert sich das Familienunternehmen diesmal mit einem veränderten, offenen Standkonzept. Im Mittelpunkt stehen dabei u. a. die Neuheiten, etwa die neuen „Fernweh“-Promotion-Tafeln unter dem Motto „Taste the World“, die neue Variante Cashew in der Nussklasse sowie zahlreiche Variationen für den wichtigen Saisonbereich.
Halle 11.2, B 29 / C 28