Trotz der angespannten politischen Lage treffe sich der Kremlchef mit keinen Unternehmern aus irgendeinem Land so regelmäßig und in ausgewählter Runde wie mit den deutschen Wirtschaftslenkern, heißt es in der Pressemitteilung. An dem gut dreistündigen Gespräch nahmen u. a. auch der Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch, Siemens-Chef Joe Kaeser, der Globus-Inhaber Thomas Bruch, Fleischfabrikant Clemens Tönnies und Martin Wansleben, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), teil.
Für die Lambertz-Gruppe ist der russische Markt von besonderem Interesse, da hier Lebkuchen traditionell ganzjährig verzehrt werden und diesbezüglich schon langjährige Handelsbeziehungen bestehen. Der russische Markt wird von Lambertz von den beiden polnischen Produktionsstandorten in Kattowitz und Ruda Slaska aus bedient. Strafzölle, wie sie US-Präsident Donald Trump für die Lieferungen von Lambertz-Produkten in die USA verhängt hat, gibt es in Russland nicht.
Seit Mitte Oktober 2019 verlangen die USA 25 Prozent Strafzoll für Backwaren aus Deutschland. Laut Presseberichten schätzt der Unternehmenschef den finanziellen Schaden durch diese Maßnahme auf rund 4 Mio. Euro, da Lambertz an Verträge gebunden sei und somit keine kurzfristigen Preisanpassungen vornehmen könne. Zudem rechnet er künftig mit weniger Bestellungen in den USA. Entsprechend sieht Bühlbecker gute Chancen, die Handelsbeziehungen mit Russland gerade auch in Zusammenhang mit deutschen Gebäckklassikern zu erweitern – auch aufgrund des Spitzengespräches mit Putin.