Zu den unerwünschten Inhaltsstoffen schreibt das Test-Magazin selbst: „Im aktuellen Test hat das von uns beauftragte Labor immerhin keine krebsverdächtigen MOAH-Verbindungen mehr nachgewiesen.“ Bei den gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) beanstandete Öko-Test, dass zwei Milchschokoladen den MOSH-Orientierungswert der Lebensmittelämter und des Lebensmittelverbands Deutschland überschritten haben. Dessen ungeachtet wertete das Magazin fast alle Produkte wegen geringer Anteile von MOSH ab und titelte „Mineralöl in Schokolade“, was zahlreiche Publikumsmedien unhinterfragt übernahmen. In der Auswertung eines Sensoriklabors hinsichtlich Geruch, Aussehen, Geschmack und Mundgefühl waren nahezu alle Schokoladen im Bereich von „sehr gut“ und „gut“.
Mit Rapunzel Dunkle Vollmilch und Ritter Sport Alpenmilch erhielten nur zwei Produkte das Gesamturteil „gut“. Fünf Tafeln wurden mit „befriedigend“ bewertet, während elf Milchschokoladen mit „ausreichend“, sieben mit „mangelhaft“ und ein Produkt mit „ungenügend“ benotet wurde. Kritisiert wurde vor allem die fehlende Transparenz, da es im Gegensatz zum Kaffeesektor keine Rückverfolgbarkeit bei den Bohnen direkt zu den Kakaobauern gebe – auch nicht bei der Zertifizierung nach dem „Fairtrade Cacao Program“ und dem UTZ-Siegel. Das Familienunternehmen Alfred Ritter erklärte in einer Pressemitteilung, dass Ritter Sport „als erster und bislang einziger großer Tafelschokoladenhersteller bereits seit Anfang 2018 für das gesamte Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao“ einsetze. Um vollständige Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, setzt die Firma auf den direkten Kontakt zu Bauern und Erzeugerorganisationen, um so über konkrete Programme vor Ort in den Anbauländern die sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedingungen zu verbessern. Der Kakao für die Alpenmilch zum Beispiel stammt aus Nigeria und Ghana und ist bereits heute zum überwiegenden Teil bis zum Bauern rückverfolgbar.
Eine in diesem Jahr gestartete Partnerschaft zum segregierten Kakaobezug mit der Kooperative Abrabopa in Ghana wird mit der aktuell beginnenden Ernte für einen weiteren Fortschritt auf dem Weg zu vollständiger Rückverfolgbarkeit und größtmöglicher Transparenz sorgen. Darüber hinaus sind laut Unternehmen die sehr guten Testergebnisse der Alpenmilch hinsichtlich Mineralölbestandteile und anderer unerwünschter Inhaltsstoffe ebenfalls das Resultat intensiver Arbeit in der Kakaolieferkette. Auch hier ist die langjährige und enge Zusammenarbeit mit Lieferanten von großer Bedeutung. Durch sie konnten bereits diverse Eintragsquellen identifiziert und die Einträge deutlich reduziert werden.