„Durch einen Verzicht auf Werbung für Süßwaren wird niemand schlanker. Süßwaren sind genussbringende Produkte für die kleinen Freuden im Alltag. In Maßen genossen haben sie daher, wie jedes andere Lebensmittel auch, in einer ausgewogenen Ernährung ihren Platz“, erklärte Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI. „Übergewicht hat viele Ursachen, beispielsweise zu wenig Bewegung, einseitige Ernährung, die Erbanlagen oder sozioökonomische Faktoren wie Bildungsstand, soziale Schicht und Herkunft. Allein die Ernährung oder gar eine spezielle Lebensmittelgruppe und ihre Bewerbung als Ursache zu betrachten, löst das Problem nicht. Sinnvoller wäre es, in Schulen praktische Ernährungsbildung durch Kochkurse zu vermitteln.“
Wie Lebensmittel beworben werden dürfen, legen umfangreiche nationale und europäische Regelungen bereits heute fest. Dabei wird besonders der erhöhten Schutzbedürftigkeit von Kindern und Jugendlichen Rechnung getragen. Darüber hinaus hat die Wirtschaft selbst Maßnahmen der Selbstkontrolle eingerichtet; alle Unternehmen der deutschen Lebensmittelwirtschaft beachten die „Verhaltensregeln des Deutschen Werberates über die kommerzielle Kommunikation für Lebensmittel“, die sie gemeinsam mit dem Deutschen Werberat erarbeitet haben.
Statt zusätzlicher Reglementierungen erachten die Süßwarenhersteller es als zielführender, Kindern und Jugendlichen die Funktion und Bedeutung von Werbung zu vermitteln und sie medienkompetent zu machen. Werbung spielt in einem fairen und lauteren Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft eine essenzielle Rolle und ist nicht wegzudenken. Eindimensionale Schuldzuweisungen an einzelne Lebensstilfaktoren, wie z. B. die Ernährung oder gar einzelne Lebensmittelgruppen, seien hingegen als Lösungsansätze nicht geeignet und führen in eine Sackgasse, heißt es in der Mitteilung des Branchenverbands, der die wirtschaftlichen Interessen von mehr als 200 Mitgliedsunternehmen vertritt.