Ernteausfälle werden für Kartoffelsorten erwartet, die für die Herstellung von Kartoffelchips benötigt und im Vertragsanbau angebaut werden. Damit weicht die Ernteprognose von derjenigen von den allgemeinen Speisekartoffeln ab, für die eine bedarfsdeckende Versorgung erwartet wird. Gegen Ernteausfälle gibt es keine Absicherung. Das exakte Ausmaß der Ernterückgänge der Chips-Kartoffeln kann jedoch erst beziffert werden, wenn die Ernte im Herbst abgeschlossen ist. Die Hersteller von Kartoffelchips stellen sich zudem auf einen höheren Kartoffeleinsatz ein. Dies bedeutet, dass mehr Kartoffeln für die Produktion einer Tüte Kartoffelchips erforderlich sind, als in Jahren mit einer durchschnittlichen Ernte. Der derzeitig angespannten Situation auf dem Chips-Kartoffelmarkt müssen sich alle Hersteller von Kartoffel-Snackprodukten stellen.
„Stark steigende Rohstoffpreise könnten zu Preissteigerungen führen, die tendenziell an den Verbraucher weitergegeben werden könnten. Das entscheidet jedoch allein der Wettbewerb“, sagt Dr. Carsten Bernoth, Sprecher der BDSI-Fachsparte Knabberartikel.
In Osteuropa ist die Situation ebenfalls angespannt. Hingegen scheinen die Ernteaussichten in Teilen Westeuropas etwas besser zu sein. Auch bei anderen pflanzlichen Rohstoffen, wie Weizen und Mais, drohen Verknappungen. Hierbei wirkt sich nicht nur das Klima aus, sondern als zusätzlicher Faktor der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China. Als direkte Folge der Auseinandersetzung decken vermehrt chinesische Einkäufer ihren Bedarf auch in der Europäischen Union, was die Rohstoffversorgung für die europäischen Hersteller verknappt.