Mehr Datenqualität ist dringend nötig

Im Rahmen des Internationalen Süßwaren-Kongresses von Sweets Global Network informierte Fabian Dimski, COO von Smart Data One, über die Initiative von GS1 Germany, mit deren Hilfe die Firmen ihre Stammdaten überprüfen können.

Noch vor wenigen Jahren spielten elektronische Daten im Ver-trieb eine untergeordnete Rolle; den Verkaufserfolg garantierte das richtige Produkt zum richtigen Preis am richtigen Ort. Datenpflege war ­eine „Nische für Nerds“, wie Fabian Dimski, COO der GS1 Germany-Tochterfirma Smart Data One GmbH, bei Workshop von Sweets Global Network in Berlin erläuterte. Doch diese Zeiten sind längst vorbei; heute hat der digitale Wandel die Daten ins Zentrum der gesamten Wertschöpfung gerückt – und sie sollten aus diesem Grund stets einwandfrei und qualitativ hochwertig sein. „Produktdaten sind das Öl des Digitalzeitalters“, sagte Dimski in seinem spannenden Vortrag.
Doch die Bereitstellung qualita­tiver Produktdaten, die allen Anforderungen entsprechen, ist eine kom­plexe und permanent wachsende Herausforderung für alle Unternehmen, insbesondere auch für mittelständische und kleinere Betriebe. Denn die Nachfrage nach detaillier-ten und qualitativ hochwertigen Produktdaten steigt explosionsartig an. Nicht nur die großen Handelsketten fordern die aktuelle Pflege aller Daten, auch bei E-Commerce sind korrekte Stammdaten unabdingbar. Zudem erwarten die Verbraucher immer ­stärker umfassende, auf allen Kanälen verfügbare Informationen. Und auch der Gesetzgeber fordert immer mehr Transparenz, wie die neuen Anforderungen der Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) zeigen.
Aus diesem Grund hat GS1 Ger­many im Jahr 2013 die Smart Data One GmbH als 100-prozentige Tochter­gesellschaft und als Schwesterfirma des Datenpoolbetreibers 1WorldSync gegründet. Mit den Services im Produktdatenmanagement unterstützt Smart Data One die inzwischen mehr als 600 Kunden aus Industrie und Handel dabei, die geforderten Produktdaten schnell, lückenlos und qualitätsge­sichert bereitzustellen. Zur Optimierung der Daten wurde gemeinsam das Datenqualitätsprogramm Data Quality Gate initiiert. Dies ist eine Softwarelösung, die Produktdaten automatisch prüft und Prüfberichte an die Datenbereitsteller verschickt.
Die kostenlos versendeten Prüf­berichte aus dem System zeigen konkrete Fehler auf. Während der Pilotphase mit 200 Lieferanten und 18.000 Artikeln konnten 91 Unternehmen ­damit die Fehlerquote bei den LIMIV-relevanten Attributen auf null Prozent senken. Seit Mai 2017 wird nun das Data Quality Gate auf rund 2.000 Industrieunternehmen ausgeweitet. Die automatische Kontrolle spare den Herstellern in der Regel einen Zeitaufwand von mehreren Wochen, so Dimski. „Schicken Sie uns Ihre Daten“, lautete der Appell des Experten an die Workshop-Teilnehmer, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. So könne man stetig eine bessere Datenqualität erreichen und dadurch Zeitverluste im Vertrieb und bei der Listung neuer Produkte vermeiden.•.